Bezirksvorstand der GEW wurde im Amt bestätigt

Landesvorsitzender kritisiert schleppende Bildungsreform

Würzburg. Bei der Bezirksdelegiertenkonferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenchaft in Würzburg wurde der Bezirksvorsitzende, der Sonderschullehrer Albrecht Sylla (46), Hösbach, ebenso einstimmig wiedergewählt wie seine stellvertretenden Vorsitzenden Marianne Wintergerst (Würzburg), Angelika Geuß (Schweinfurt) und Rudolf Brandenstein (Winterhausen).

Auch Schatzmeisterin Birgit Gräf (Aschaffenburg), Rechtsschutzreferent Maximilian Ott (Johannesberg), Personal- und Betriebsreferent Eberhard Rauch (Goldbach) und die Referenten für interkulturelle Erziehung, Gönen Cibiki (Goldbach) und Elfriede Jakob-Komianos (Lohr), wurden im Amt bestätigt.

Neu im Vorstand ist der Bessenbacher Hauptschullehrer Reinhard Frankl als Geschäftsführer und der Gymnasial- und Hauptschullehrer Jörg Nellen (Würzburg) als Pressesprecher. Der bisherige Geschäftsführer Dr. Roland Ebert hatte nicht mehr kandidiert.

Der bayerische Landesvorsitzende Georg Wiesmaier begrüßte die vom bayerischen Landtag beschlossene Neugestaltung der Lehrpläne und Einführung zeitgemäßer Unterrichtsformen. Damit seien wesentliche Inhalte des Volksbegehrens »Bessere Schulen« von der Regierungspartei übernommen worden, die sie seinerzeit bekämpft habe. Eine Bildungsreform funktioniere aber nicht ohne Reform der Bildungsfinanzierung, sonst würde sie auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen.

Wiesmaier kritisierte den Landtagsbeschluß als unzureichend, da weder die Finanzierung noch ein Zeitplan zur Umsetzung darin enthalten seien. Reformpädagogische Unterrichtsmethoden, die »familienfreundliche Halbtagsschule« und zeitgemäße Inhalte müßten mit einer inneren Schulreform einhergehen.

Die Delegierten zeigten sich stark interessiert an der auf Bundesebene geführten Debatte über die Neustrukturierung der Gewerkschaften im Dienstleistungs- und Bildungsbereich. Die GEW werde sich an den Gesprächen mit den anderen »Dienstleistungsgewerkschaften« beteiligen. Dabei sei ihr Ziel die Integration aller im Bildungsbereich Beschäftigten in einer umfassenden »Fachgewerkschaft Bildung«, um nicht von der jetzigen, in allen Bildungsbereichen organisierten Bildungsgewerkschaft zur standespolitischen Lehrerorganisation beschnitten zu werden.