MAIN-POST 12.03.2004 17:07

GEW: Statt Schule Diskussion

MAIN-SPEssart (KAT) Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Main-Spessart unterstützt den von der Schülerlandesvertretung und der GEW ausgerufenen Protesttag am Dienstag, 16. März. Sie empfiehlt in einer Pressemitteilung allen Lehrern, an diesem Tag keinen Unterricht im herkömmlichen Sinne zu halten, sondern - vor dem Hintergrund der von der bayerischen Regierung geplanten Kürzungen im Bildungsbereich - mit den Schülerinnen und Schülern über Möglichkeiten einer Verbesserung von Schule zu diskutieren.

In Workshops könnten Modelle einer humanen Schule entwickelt werden. Außerdem legt der Kreisverband der GEW den Lehrern und Schülern die Teilnahme an der am selben Tag in München stattfindenden Großkundgebung in München ans Herz. Um 15:30 Uhr ist dort Treffpunkt am Marienplatz. "Die Gründe der Betroffenen, sich einmal eine Abweichung vom normalen Schulalltag herauszunehmen, liegen in den hastig, überstürzt und unüberlegt vorgenommenen Veränderungen und Einschränkungen der Regierung, durch die eine erhebliche Verschlechterung der Bildungsqualität zu erwarten ist", so der Wortlaut der Pressemitteilung der GEW.

Allein die Verlängerung der Lehrerarbeitszeit würde bei vielen Lehrkräften durch das Zusammentreffen mehrerer Maßnahmen zu einer wöchentlichen Mehrbelastung von bis zu zehn Stunden führen. Damit könnte Schule ihre Aufgabe, im Sinne einer umfassenden fachlichen Ausbildung zu wirken und zugleich die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, nicht mehr in genügendem Maße wahrnehmen. Gerade die für die Bildung wichtigen musischen und sportlichen Bereiche würden immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Bildung würde fast nur unter dem Aspekt einer rationalisierten Aneignung von Wissen gesehen.

Wenn sich Lehrer und Schüler gemeinsam über positive Veränderungen im Sinne einer lebendigen und kreativen Gestaltung des Schulalltags Gedanken machen beziehungsweise in München massiv gegen die einschneidenden Beschränkungen protestierten, könnte der Regierung und dem Kultusministerium so deren Verantwortung für eine humane Gestaltung von Schule aufgezeigt werden. Außerdem würde der Öffentlichkeit transparent, dass Schule auch als Raum verstanden werden kann, in dem die Betroffenen (Lehrer, Schüler, Eltern) Selbstverwirklichung, Autonomie und Demokratie verwirklichen.