Mehr Kräfte für die Mobile Reserve   11.02.2002 20:21

Würzburg/München (jos) An Bayerns Schulen tut sich was, ganz abgesehen von der am Freitag, 15. Februar, anstehenden Ausgabe der Zwischenzeugnisse: Mit einer ganzen Reihe guter Nachrichten wartet das Bayerische Kultusministerium auf. Erfreuliches aus dem Unterrichtssektor vermelden auch das Ordinariat Würzburg und die Universität. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) wiederum erhebt ihre mahnende Stimme wegen der neuen Tests an den Grundschulen.

Am Freitag gibt es Zwischenzeugnisse

Den Ausbau der so genannten Mobilen Reserve (MOB) in allen Schularten kündigte Kultusstaatssekretär Karl Freller im Landtag an. Das Ministerium will auf diese Weise kurzfristigen Ausfällen von Lehrkräften begegnen. An den Gymnasien soll die Zahl der MOB-Kräfte im nächsten Schuljahr von 77 auf 150 erhöht werden. Im Bereich der Grund- und Hauptschulen wurden zusätzliche Mittel für 340 Vollzeitverträge bereit gestellt, auch an den Realschulen wird es ab dem nächsten Schuljahr MOB-Lehrer geben.

 

Neue Perspektive für Diplomierte

Weil im Freistaat Berufsschullehrer fehlen, wird der Vorbereitungsdienst nach Angaben von Kultusministerin Monika Hohlmeier für Diplomingenieure und Diplomkaufleute geöffnet. Die Auswahl erfolge nach der in der Diplomprüfung erzielten Note und dem Ergebnis eines Bewerbungsgespräches beim Studienseminar. Bis 10. Mai könnten sich Interessierte direkt beim Ministerium in München bewerben.

Die Rahmenbedingungen erleichtern will die Ministerin für die Schulleiter an den Grund- und Hauptschulen. So sollen Schulen mit mehr als 180 Schülern von der Schaffung neuer Planstellen profitieren, die Leiterinnen und Leiter an zunächst 40 kleineren Schulen würden ab September 2002 von Schulsekretärinnen (rund zehn Wochenstunden) unterstützt. Der weitere Ausbau sei im folgenden Jahr vorgesehen.

Doch nicht alle Vorhaben an den Grundschulen stoßen auf Begeisterung. So haben die Aktion Humane Schule (AHS) und die GEW Würzburg in einer gemeinsamen Erklärung die so genannten "Orientierungsarbeiten" verurteilt, bei denen im Juni die Mathematik- und Deutschkenntnisse der Sieben- und Achtjährigen geprüft werden sollen. "Das ist der falsche Weg für unsere Kinder," kritisiert AHS-Vorsitzende Ute Maunz. Schon jetzt stünden die Kinder unter hohem Leistungsdruck. GEW-Vorsitzender Jörg Nellen fürchtet, dass "diese Auslese gerade zu Lasten der sozial Schwächeren geht".

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