Es ist normal verschieden zu sein – von der Integration zur Inklusion

Auf Einladung der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) referierte die Erzieherin und freie Integrationsberaterin Jacqueline Erk aus Würzburg vor etwa 50 Zuhörern. Sie erläuterte die Konzeption der inklusiven Pädagogik, die seit der UNESCO-Konferenz 1994 schon in vielen Ländern Praxis geworden ist.
Im Gegensatz zur Integration, die davon ausgeht, Kinder von außen in eine bestehendes System eingliedern zu wollen, sieht der inklusive Ansatz die Kinder von Anfang an als Teil des Ganzen und Bestandteil ihres Wohn- und Lebensumfeldes. Daraus ergeben sich weitreichende Veränderungen in allen Bildungseinrichtungen. Barrieren müssen abgebaut und nach Ressourcen muss gesucht werden, wie es in einer Handreichung, dem "Reader für Inklusion" beschrieben ist. Mit Beispielen aus verschiedenen Kindertageseinrichtungen veranschaulichte die Referentin die Machbarkeit. In der anschließenden Diskussion wurden die schlechten Rahmenbedingungen beklagt, die diese wünschenswerten Ziele erschweren, ja sogar unmöglich erscheinen lassen. "Wir sollen jedes einzelne Kind optimal fördern – vom Kind mit Entwicklungsrisiko bis hin zum hochbegabten, wir sollen Elterngespräche führen und werden gleichzeitig mit Verwaltungsarbeit immer mehr zugeschüttet. Und das alles bei mieser Bezahlung. Das kann so nicht gehen", meinte eine Kindergartenleiterin.

Isabella Zang, stellvertretende Kreisvorsitzende zeigte Verständnis für den großen Unmut und verwies auf den zurückliegenden Tarifabschluss, bei dem wenigstens im Erzieherbereich eine wöchentliche Arbeitszeitverlängerung verhindert worden sei und seit langem erstmals auch wieder Lohnzuwächse zu verzeichnen wären. "Unser Ziel in den weiteren Verhandlungen muss es sein, endlich für die Erzieherinnen eine höhere Entgeltgruppierung durchzusetzen, die ihrer immer schwieriger werdenden Arbeit gerecht wird."

Weitere Infos für Eltern und Erzieher:

http://www.intakt.info

http://www.vielfalt-leben.de/integration.php


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