GEW: "Gemeinsames Lernen ist Menschenrecht"
Bayerische Gewerkschaftschefin fordert Inklusion von Kindern aller Begabungen

bdk12_geleneubaecker.jpg (39887 Byte)Die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Gele Neubäcker, war in Unterfranken zu Gast und forderte vor der unterfränkischen Bezirksdelegiertenkonferenz der GEW die Umsetzung von internationalem Recht auch an bayerischen Schulen. Die UN-Menschenrechtskonvention erzwinge das gemeinsame Lernen von allen Kindern, Inklusion genannt. Doch die Reaktionen der bayerischen Staatsregierung durch Gesetze und Regelungen erfüllen den Geist der Menschenrechte nicht: "Behinderte werden aus den Regelschulen hinausberaten, einige wenige Vorzeigeschülerinnen und -schüler an Gymnasien, Realschulen und Mittelschulen verschleiern das Problem", so die Gewerkschafterin. "Jedes Kind muss an der Schule in seiner Nähe willkommen sein und die nötigen Ressourcen vorfinden." Gerade das aber sei weder in der Rechtswirklichkeit noch in der Schulwirklichkeit Bayerns der Fall.

In Unterfranken werden jahrgangsübergreifende Klassen mit 29 Kindern gebildet (gesetzlich erlaubt sind höchstens 25), Patientinnen der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden ohne Hilfsangebote in Regelklassen gesetzt, Lehrkräfte besonders der Grund- und Mittelschulen werden allein gelassen, die Förderschulen verwalten den Mangel beim Einsatz von zu wenig mobilen sonderpädagogischen Diensten für zu viele Kinder mit Förderbedarf an den Regelschulen. "Das alles hat mit dem Menschenrecht der Inklusion nichts zu tun und geht auf Kosten der Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen und des Glücks der Kinder", so Neubäcker. Die GEW fordere, sofort Gelingensbedingungen für Inklusion zu schaffen. Dazu gehören bauliche Maßnahmen, die Schaffung entsprechender Arbeitsbedingungen und eine Umstellung von der Orientierung des Unterrichtens nach Lerninhalten zum Unterrichten von Kindern. Schulaufwandsträger (Gemeinden), Dienstaufsicht (Staat) und Lehrkräfte sind gemeinsam gefordert. "Leider kreist für die bayerischen Bildungspolitiker von der CSU die Sonne immer noch um die Erde," meint die GEW-Landesvorsitzende mit Anspielung auf die Rückständigkeit des bayerischen Bildungssystems, das Inklusion verhindere.

2012-05-05_GEW-Unterfranken_NeuerVorstand.JPG (87918 Byte)BU
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft wird in Unterfranken in den nächsten Jahren von Reinhard Frankl (links), Aschaffenburg, Sigrid Schwab, Erlabrunn und Uwe Steinwachs, Sulzbach, geführt. Schwerpunkte ihrer Arbeit werden Bildungsfinanzierung, Arbeitsbedingungen und gemeinsames Lerne für alle Kinder sein.

Mit freundlichen Grüßen,

i.A. Jörg Nellen
Pressesprecher des Bezirksverbandes Unterfranken
der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft,
gewwue@aol.com, Tel. 0931 3535899

Reinhard Frankl, Hergenrötherweg 2B, 63743 Aschaffenburg, rfrankl@gew-unterfranken.de, 06021 5842687,
Uwe Steinwachs, uwe.steinwachs@gew-unterfranken.de, Sigrid Schwab, sigrid.schwab@gew-unterfranken.de