Keine Vorgesetzten auf den GEW-Listen

Beim Personalrätetreffen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Unterfranken präsentierte der stellvertretende Vorsitzende Rudolf Brandenstein die Kandidatinnen und Kandidaten auf der Liste der Lehrer an Volksschulen für die bevorstehenden Personalratswahlen. "Wir legen diesmal besonders großen Wert darauf, dass sich keine Rektoren, Konrektoren oder Seminarleiter auf unseren Listen befinden. Auf die Schulleitungen sind mit der Neuordnung der dienstlichen Beurteilung neue Aufgaben zugekommen, die sich mit einer Mitgliedschaft in Personalräten nicht vereinbaren lassen!" betonte Brandenstein. "Über das Problem haben wir intern diskutiert, aber auch die Schulleiter in der GEW geben uns Recht." Martin Bolkart, Rektor an der Montessori-Schule-Würzburg: "Ich finde, dass Schulleiter mit Beurteilungsfunktion nichts in einer Interessensvertretung für abhängig Beschäftigte zu suchen haben." Konrektorin Theresita Metzler pflichtet ihm bei: "Als Personalratsmitglied und Funktionsträger in einer Person kann man immer wieder in Interessenskonflikte kommen, die ich vermeiden möchte." Daher sei es doch sehr verwunderlich, dass auf den Listen der konkurrierenden Lehrerverbände immer noch Schulleiter stünden. "Die GEW-Bayern lässt gerade in einer Eingabe an das Kultusministerium prüfen, ob die Kandidatur von Mitgliedern von Schulleitungen gesetzeskonform ist." Es sei ein Unding wenn Lehrkräfte sich an Personalräte wenden müssten, in denen ihre Chefs sitzen meinte Brandenstein, der die Listen im Bezirk Unterfranken und im Landkreis Würzburg anführt.

Weitere Schwerpunkte der GEW-Arbeit in den Personalräten wird die Gesundheitsfürsorge, die Kampf gegen die ständige Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in einer Schule, die geprägt ist von dem Gedanken, Schüler ständig aussortieren zu müssen. "Eine Schule für alle ist das gemeinsame Ziel für Schüler, Eltern und Lehrkräfte. Vieles würde einfacher, die Schule würde humaner und der Stress auch für Lehrer geringer!" fasste Brandenstein zusammen.

Auf dem Bild von links nach rechts: Norbert Feulner (Schweinfurt Land), Elvira Peschel (Miltenberg), Walter Bausenwein (Würzburg Land), Gisela Vogel (Rhön-Grabfeld), Wolfgang Dechant (Schweinfurt), Hildegard Wagner-Koch, (Würzburg Stadt), Elfriede Jakob-Komianos (Main-Spessart), Isabella Zang (Aschaffenburg Land), Peter Adler (Miltenberg), Rudolf Brandenstein (Würzburg Land) und Reinhard Frankl (Aschaffenburg Land)