»Schließungen unzumutbar«

Neue GEW-Bezirksvorsitzende besorgt um Hauptschüler

Würzburg. »Unzumutbar« nennt Monika Hartl, neue unterfränkische Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die Schließung von Teilhauptschulen im Regierungsbezirk. So müssten Kinder aus Mönchberg (Kreis Miltenberg) in ein bis zwei Jahren zum Unterricht nach Eschau fahren.

Aber auch die Eschauer Hauptschule sei von der Schließung bedroht, sagte Hartl bei ihrem Antrittsbesuch bei Franz Portscher, dem Leiter der Schulabteilung der Regierung von Unterfranken. Damit werde für die Schüler ein weiterer Umzug nach Elsenfeld wahrscheinlich.

Es dürfe nicht sein, dass Kinder durch die Schließung von Teilhauptschulen im Zwei-Jahres-Rhythmus zum Umzug gezwungen würden, sagte die neue GEW-Vorsitzende, Sonderschullehrerin an der Aschaffenburger Fröbelschule. Nur eine »Schule für alle« mit mindestens neunjähriger gemeinsamer Schulzeit könne das Problem ausblutender Hauptschulen auf dem Land lösen.

Thema beim Gespräch mit Portscher waren auch die nach Meinung der GEW schwierigen Ausbildungsbedingungen für Referendare. Junge Lehrer nach dem ersten Staatsexamen würden in Bayern als »billige Lehrkraft missbraucht«. Viele klagten über enormen Leistungsdruck.

Höchst problematisch ist für die GEW, dass immer mehr Hauptschüler die neunte Klasse freiwillig wiederholten, weil sie keine Chance auf eine Lehrstelle hätten. Die Hauptschulen würde so zur »Parkmöglichkeit« für junge Menschen. Es sei an der Politik, endlich eine Ausbildungsabgabe einzuführen.

Die Hauptschüler forderte Hartl auf, sich trotz Schulbesuchs arbeitslos zu melden. Viele arbeitslose Hauptschüler tauchten derzeit nicht in der Statistik auf, weil sie freiwillig wiederholten. So werde die Statistik geschönt. pat