Kritik an Globalisierung:
ATTAC sammelt Mitglieder

Im April soll Aschaffenburger Ortsgruppe gegründet werden

Aschaffenburg. Über 20 Menschen diskutierten am Donnerstag im Sitzungssaal des DGB über die Gründung einer ATTAC-Gruppe Aschaffenburg. Das Netzwerk ATTAC ist 1998 in Frankreich gegründet worden. Der Name leitet sich ursprünglich von der Forderung nach der Besteuerung von Devisentransfers ab. Mittlerweile steht ATTAC jedoch für die Kritik an der derzeitigen  wirtschaftlichen Globalisierung insgesamt.

Dabei legt ATTAC Wert darauf, dass gesellschaftliche Veränderungen nur demokratisch erreicht werden können.

Reinhard Frankl von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begründete den Beschluss des Kreisverbandes Aschaffenburg-Miltenberg, bei ATTAC einzutreten, mit dem Protest gegen eine weitere Privatisierung der öffentlichen Bildung und gegen den Abbau sozialer Sicherheitssysteme.

Eduard Bernhard vom Bund Naturschutz (BUND) war wegen seiner Sorge um die drohende Privatisierung der Wasserversorgung zum Initiativtreffen gekommen. Er begrüßte ausdrücklich das Bekenntnis zur Gewaltfreiheit im eingangs verlesenen ATTAC-Papier.

Auch die PDS Aschaffenburg erklärte ihre Zustimmung und ihren Beitritt. Der Vorsitzende der DGB-Region Bayerischer Untermain, Remo Schardt, erklärte, dass es auf Grund der Satzung dem DGB nicht möglich sei, Mitglied bei ATTAC zu werden. Schardt versicherte aber seine politische Unterstützung.

Mitglieder der Kommunalen Initiative (KI) berichteten, dass diese schon vor einiger Zeit ATTAC beigetreten sei. Ihr Hauptanliegen sei es, die Zusammenhänge zwischen globalen und lokalen Vorgängen aufzuzeigen. Den Vertreter des Nord-Süd-Forums, das 28 Gruppen im Aschaffenburger Raum umfasst, ist die Bandbreite von christlichen bis zu dezidiert antikapitalistischen Gruppen besonders wichtig.

Das Initiativtreffen endete mit dem Beschluss, Mitte April einen Referenten von ATTAC einzuladen und eine Ortsgruppe zu gründen. Bis dahin ist noch viel zu tun: Neben der Vorbereitung dieses Treffens wurde von Vertretern des Friedenskomitees auf den Ostermarsch verwiesen, denn der Zusammenhang zwischen Krieg und Globalisierung würde immer deutlicher.