»Mehr Straftaten von Rechtsradikalen«

Aschaffenburg. Die Entwicklung rechtsradikaler Organisationen und ihre Wirkung am bayerischen Untermain war das Thema einer öffentlichen Veranstaltung des Kreisverbands Aschaffenburg-Miltenberg der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit dem Journalisten Thorsten Friedbert. Knapp 30 Zuhörer waren ins Aschaffenburger DGB-Haus gekommen.

Der jüngste bayerische Verfassungsschutzbericht stelle einen steten Anstieg rechtsradikaler Straftaten im Freistaat fest und registriere 10 Prozent der Rechtsradikalen Bayerns in Unterfranken, erklärte Friedbert. Mit ihrem 1996 neu gewählten Vorsitzenden Udo Voigt suche die NPD nun weniger den Kontakt zu Jugendlichen auf Parteiveranstaltungen, sondern vermehrt auf Musikveranstaltungen und durch den Vertrieb von Musik-CDs, Musik-Zeitschriften mit gewalttätig nationalistischen, antisemitischen und ausländer-feindlichen Texten und nationalsozialistisch geprägter Jugendmode.

Friedbert warnte davor, durch unüberlegte Äußerungen eine Identifikation von noch nicht zum rechten Spektrum gehörigen Jugendlichen auszulösen. »Sowohl in Familien als auch an den Schulen ist es wichtig, sich deutlich von Gewalt oder von gewaltfördernden Äußerungen zu distanzieren. Bedrohte müssen geschützt werden. Insgesamt ist es jedoch hilfreicher, wenn Jugendlichen die Bereitschaft signalisiert wird, dass sie ernst genommen werden.«