Großer Entwicklungsbedarf in der Bildungspolitik

Neue GEW-Vorsitzende kritisiert Staatsregierung

Aschaffenburg. Der Kreisverband Aschaffenburg-Miltenberg der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine neue Kreisvorsitzende. Christiane Weyel, Sonderschullehrerein an der Schule zur individuellen Lernförderung in Hösbach, wurde bei den Vorstandswahlen einstimmig zur Kreisvorsitzenden gewählt.

Die beiden stellvertretenden Vorsitzenden sind Eberhard Rauch von der Volksschule Waldaschaff und Uwe Steinwachs vom Beruflichen Fortbildungszentrum Miltenberg. Kassiererin wurde Eleonore Bürger-Fäth von der Brentano-Schule Aschaffenburg. Geschäftsführerin ist Christiane Hirsch-Holzheimer, Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach, Rechtsschutzbeauftragter Martin Braun, Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg, Pressereferent Martin Hahn, Hauptschule Schöllkrippen.

Die Betreuung der Personalräte übernimmt Klaus Kanja, Schönbergschule Aschaffenburg, als Vertreter der Beschäftigten an Grund- und Hauptschulen fungiert Maximilian Ott, Schönbergschule Aschaffenburg, und Vertreterin für sozialpädagogische Berufe ist Carmen Gossmann von der Fachhochschule Frankfurt.

Christiane Weyel hatte schon seit 1998 im vorherigen Leitungsteam des Kreisverbandes gearbeitet und legte deshalb auch vor den Neuwahlen den Rechenschaftsbericht für die vergangenen zwei Jahre vor. »Wir führten in dieser Zeit zahlreiche Veranstaltungen zu schulischen, sozialpädagogischen, gewerkschaftlichen und allgemein-politischen Themen durch. Die aktuelle Bildungsdiskussion konnten wir so auch in unserem Einzugsgebiet lebhaft mitgestalten. Unser Ziel wird weiterhin sein, dass wir den Verschlechterungen im Bildungsbereich unsere Vorstellungen einer besseren Bildung entgegensetzen.«

Weyel sieht großen Entwicklungsbedarf in der aktuellen Bildungspolitik: »Es geht um nicht weniger als um die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft. Die Arbeitswelt verändert sich enorm, und von allen Seiten wird Höherqualifizierung gefordert. Die bayerische Staatsregierung setzt offensichtlich darauf, Eliten zu fördern. Doch für diejenigen, die nicht dazu gehören, werden nur sehr fragwürdige Bildungsangebote bereitgestellt.«

Schülerinnen und Schüler bräuchten mehr und nicht weniger Bildung. Gerade schwächere Schüler seien immer mehr auf Förderung und Unterstützung angewiesen. An allen Schulen müssten Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, soziale Kompetenz und Selbstständigkeit im Alltag erfahrbar und erlernbar werden.

»Die GEW hat als einzige Organisation am Untermain Mitglieder an allen Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. Schon deshalb haben wir die größte Kompetenz und auch die Verpflichtung, für ein integratives Bildungswesen, in dem Förderung statt Auslese zum Prinzip wird, zu streiten«, erklärte Weyel.